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Vertical Extreme – Verdon

Gorges du Verdon – Spühre die Freiheit

Die grandiose Schlucht ist mit 21km Länge und bis zu 700m Tiefe Europas größer Canyon und ein Paradies für Extremsportler. Wir (Lisa, Felix, Isee, Hubi & ich) sind von Dresden über Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich (Cote d`Azur) 14 Stunden in die südfranzösische Provence gefahren. Es fallen einige Mautgebühren (ca. 80€) an, aber die Strecke lässt sich gut fahren, ist ziemlich zügig und landschaftlich schön. Das Ziel war der Camping Platz in La Palud sur Verdon (1000m). Von da sind es 10min Fußweg in den Ort, wo es alles Nötige gibt und ca. 10min mit dem Auto zum Main-Kletter-Spot. Auf den Parkplätzen bei den Klettersektoren ist Frei-Campen auch gestattet.

Es wird von oben über die Kante über die Kletterrouten bzw. Abseilpisten zum Wandfuß hinab abgeseilt. Man ist also sofort 150 bis 250m ausgesetzt und kann schonmal einen Blick in die Tour werfen. Sehr beeindruckend. Der Kalk ist überwiegend bombenfest und reich an unterschiedlichen Strukturen. Nur sehr stark frequentierte Modetouren sind abgespeckt, ansonsten herrlich rauh und scharfe Kanten. Obwohl fast ausschließlich Wandkletterei, kam es mir sehr abwechslungsreich vor, d.h. Löcher, Leisten, Bänder, Rippen, Sloper, Platte. Total genial wenn man von oben in die scheinbar glatte Wand schaut, es weit runter geht und dann beim Klettern sich alles in genialer kleiner Struktur auflöst. Man hört ja vieles über die Absicherung, aber ich fand es top gesichert, habe mich sehr wohl gefühlt und konnte rundum die Exponiertheit genießen. Fast alle Stände neu gebohrt und völlig vernünftige Abstände. Für eine 250m Route im Bereich 6b,6c,7a haben wir 4-6 Stunden benötigt. Einfach ein richtig super geiles Klettererlebnis!

Der Sektor Bananes ist das Highline Paradies. Gerüchten zufolge ist Highline bei der Bürgermeisterin anzumelden und nur in diesem Sektor, wenn keine Vogelbrut, gestattet. Als wir da waren, war alles sehr entspannt, mehrere leidenschaftliche Highliner unterschiedlicher Nationen hatten ihre Lines (18, 28, 40, 60, 80, 150, 360m) gespannt. Ich konnte 18 und 28m meistern, Felix ist auch die 40er gelaufen. Das war ein wahnsinns Erlebnis. Es hat einige Versuche gebraucht, doch zum Schluss liefs recht souverän. Mega exponiert, windig und über einem kreisende Geier… hoher Puls garantiert. Ich hatte anfangs Zweifel diese Herausforderung zu packen, aber ich konnte mir diesen kleinen Traum von der Highline in der berühmten Verdonschlucht erfüllen und werde diese Eindrücke wohl lange im Kopf behalten. Es ist echt verdammt schwierig zu beschreiben, was da in einem abgeht.

Ein Ausflug in die umliegenden Dörfer/Städtchen, die französischen Köstlichkeiten, eine Wanderung unten am Fluss oder eine Fahrt über die Panoramastraße zum schönen See Lac de Saint Croix sind ebenfalls sehr zu empfehlen. Anfang Mai erwies sich als sehr gute Zeit zum Klettern. Schön angenehm warm am Tag, aber nachts doch schon noch sehr frisch. Baden im See war auch schon drin.

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Unsere gekletterten Routen:

Atout Coer 6b+ 150m

*Les Marches du Temps 7a 200m

**Les Rideaux de Gwendal 7b 250m

Via Mathis auf Pfeiler 7c 120m, dann Jeunes et Vrillés 6c 120m

***La Fête des Nerfs 7a+ 260m

Durandal letzten 2 SL 6a+

***Turlut letzten 2 SL 6c

>> Lisas Galerie <<

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