Unsere zweite Woche begann leider mit viel Regen. Da es ein großes Regengebiet über ganz Utah bis nach Kalifornien war, entschieden wir uns nicht abzufahren, sondern in Moab zu bleiben. Und nach ein bisschen abhängen im hübschen Moab fand sich schließlich doch noch ein überhängender Sektor an der Wallstreet und wir konnten was klettern. Beim Angucken der tollen Nationalparks Arches und Canyonlands störte das graue Wetter nicht weiter, nur unsere Hoffnung, den Castleton Tower besteigen zu können, wurde immer kleiner. Trotzdem wollten wir noch eine letzte Nacht abwarten, um unser Ziel nicht zu leicht aufzugeben. Und als wir früh rausguckten, sah es erstmal gar nicht so schlecht aus. Beim Frühstück fings dann natürlich doch wieder an zu regnen. Na toll. Wir haben ne ganze Weile hin- und herüberlegt und uns dann entschlossen es zu versuchen. Es ist auch sehr schwer sich anders zu entscheiden, wenn man den genialen Gipfel dabei im Blickfeld hat. Nach anderthalb Stunden sehr steilem und anstrengendem Zustieg standen wir am Einstieg. Inzwischen zogen leider schon wieder ganz langsam böse Wolken auf, also nix wie ran an die Route. Wir kletterten sehr flott die ersten zwei der fünf Seillängen von „Kor-Ingall“. Dann waren die Gewitterwolken so nah, dass die Donner schon regelmäßig grummelten. Also blieb uns nichts anderes übrig, als uns schweren Herzens dafür zu entscheiden abzuseilen. So ein Mist. Aber wir wollten schließlich kein Risiko eingehen. Jetzt ist sicher: wir kommen wieder und dann klettern wir bei schönem Wetter vielleicht sogar über eine schwerere Route auf den Castleton Tower.
Als nächstes gings dann in das kleine Städtchen Escalante. Auf dem Weg dahin kamen wir eher zufällig durch den Fishlake National Forest, welcher uns so gut gefiel, dass wir da die Nacht verbrachten. Dieses bergige Waldgebiet mit vielen Seen und Blick übers weite Land liegt über 2500m und ist mal eine angenehme Abwechslung. Da gab es auch endlich mal Bäume, um am Morgen von Feles Geburtstag eine Slackline zu spannen. Als weiteres Highlight an diesem Tag hatten wir uns den „Zebra Slot“ vorgenommen. Er gilt als schwieriger, aber wohl schönster Slot Canyon (d.h. ausgewaschene Schlucht) der Gegend. Bereits die Wüstenwanderung dahin war sehr interessant und wir waren stolz, es auf Anhieb gefunden zu haben. Dass wir dort auf Wasser stoßen können, hatten wir gelesen, aber dass es bis zum Bauch ging, überraschte uns. Nunja jetzt hatten wir es bis hierhin geschafft.. also haben wir uns einfach nacksch gemacht und weiter getraut. Das war schon sehr abenteuerlich. Die spaßigen Kletterpassagen haben auch nicht lange auf sich warten lassen und dann wussten wir plötzlich warum es „Zebra Slot“ heißt. Es sind nur wenige Meter, die diesen Canyon so einzigartig wunderschön machen, aber die sind echt toll!
Die Nacht verbrachten wir im coolen Devils Garden mit herrlichem Sternenhimmel und durchstiegen am nächsten Tag noch zwei weitere fetzige Slot Canyons.
Nun war es an der Zeit sich auf den Weg zurück nach Las Vegas zu machen, um die anderen zu treffen. Wir waren überrascht, dass Alex und Jakob erst Samstag früh und nicht schon Freitag ankommen würden und machten so noch mal Stop im Kolob Canyon zum Klettern. Auf dem Weg dahin schauten wir uns fix den Bryce Canyon an. Im Kolob Canyon des Zion National Park gab es richtig super coole Kletterei und wir haben gleich noch paar Aufnahmen für den Sponsor gemacht.
Jetzt sind wir also wieder im leuchtenden Vegas. Es ist Freitag Abend und wieder krass was los. Morgen kommen dann nun Alex, Jakob, Lisa und Tino. Drückt uns die Daumen, dass wir ins Valley kommen. Das mit dem Feuer scheint ja richtig ernst zu sein. Hoffentlich klappts, denn wir freuen uns auf große Wände und das Ambiente des Klettermekkas.
Beste Grüße
Fele & Rosa
2 Gedanken zu „Reisebericht USA – 2. Woche“
Sehr geil. Hoffentlich kommt ihr zu den großen Wänden.
Hallo, das waren wunderschöne Bilder. Paßt gut auf Euch auf. Gruß aus Magdeburg