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Chasing Powder

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Der Papa Bähr bricht am 24.04. auf, um mit Jörg & Cornelia Lützner sowie Steffen Heinrich Kazbek und Elbrus zu besteigen. Um sich schon mal zu aklimatisieren wollten die 4 zu Ostern in die hohen Berge, und so kam ich zu meiner ersten Skitour.

Meine ersten Skitour-Erfahrungen

Wir sind in der Nacht zu Karfreitag ins ötztaler Vent gefahren und gegen 10 Uhr morgens zur Similaun Hütte aufgebrochen. Diese liegt auf 3000 m Höhe, so dass wir erstmal 1000 Höhenmeter überwinden und ca. 15 km zurücklegen mussten. Vorbei an der unfreundlichen Martin-Busch-Hütte zog sich der Weg ganz schön in die Länge. Nach ungefär 6 Stunden Gehzeit kamen wir bei der hübschen privaten Similaun Hütte an. In der ersten Nacht machte mir die dünne Höhenluft bissl zu schaffen, wodurch ich mit leichten Kopfschmerzen nur zu wenig Schlaf kam. Am Morgen ging es mir dann aber gleich schon besser, nur das Wetter sah beschissen aus: dichter Hochnebel und es schneite ununterbrochen. Es bot sich also die Gelegeheit nach dem Frühstück noch etwas Schlaf nachzuholen. Gegen Mittag sind wir dann trotz schlechter Sicht losgezogen, denn die Tour auf den Similaun ist von der Hütte nicht sehr weit und wir brauchten nur der Spur vorangegangener Bergführer zu folgen. Durch das Wetter fühlte sich der eigentlich leichte Gipfelaufstieg nach dem Skidepot wie eine aufregende krasse Höhenexpedition an. Nach kurzer ungemütlicher Gipfelrast sind wir dann voll geil durch den vielen vielen Neuschnee abgefahren, wobei man schon mal bis zur Hüfte im Powder versank. Dabei hatte ich gleich das Avalung-System an meinem neuen Rucksack getestet, was sich auch bei 2-3 Stürzen im echt tiefen Schnee bewährte.

Similaun-Tour im Whiteout und 50 cm Neuschnee

Sonntag früh sah die Welt plötzlich ganz anders aus: strahlend blauer Himmel! Ohne lange rumzufackeln ging es also los zur 2ten Tour. Unweit von der Hütte beim Hauslabjoch kamen wir an der Ötzi-Fundstelle vorbei. Falls er damals gutes Wetter gehabt hat, ist er bei dem fetten Blick bestimmt glücklich eingeschlafen. Von dem Joch geht es noch ein kleines Stück hoch zum Skidepot und dann beginnt ein steiler Grat zum Gipfel. Mit Steigeisen und Eisbeil waren auch die Kletterpassagen gut zu meistern. Der Gipfel der Fineilspitze ist herrlich ausgesetzt, gerade genug Platz um auf dem schmalen Grat mit Vorsicht langzugehen. Doch auch an diesem Tag konnten wir nicht lange auf dem Gipfel verweilen, denn durch die Sonne wurde der Schnee langsam nass und damit gefährlich. Aber wir sind auch hier gut runtergekommen und konnten noch ein paar Schwünge zurück zur Hütte genießen.

Bei bestem Wetter an der Ötzi-Fundstelle vorbei, über einen steilen Grad auf die Fineilspitze

Montag war dann Abreise. Mit den Ski hinunter nach Vent und mit dem Auto ab nach Dresden. Das waren paar geile Tage mit vielen neuen Erfahrungen. Es war in der Höhe anstrengender als gedacht, aber hat super Spaß gemacht so alpin unterwegs zu sein! Und jetz noch ein paar Infos:

Hütte: Private Hütte, keine DAV Hütte, Halbpension 24€, Lager 23€, Zimmer 26€, Platz für 40 Leute, alles sauber und schick, nette junge Wirtin, aber kein Wetterbericht

Touren:
Similaun v. Hütte: 600 hm, 2,5 h Gehzeit, realtiv gleichmäßig ansteigend, Gipfelaufstieg je nach Bedingungen auch ohne Steigeisen machbar, gute Abfahrt
Fineilspitze v. Hütte: 600 hm (erst 100 hm abfahren), 2,5 h Gehzeit, mal flach, mal steil, Gipfelgrat teils sehr schmal, einige Kletterpassagen, Steigeisen dringend, Pickel empfehlenswert, relativ flache Abfahrt

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