Bergabenteuer zwischen Altiplano und Atacama
Der Norden von Chile wartet mit eindrucksvollen und kontrastreichen Landschaften auf. Hier fühlt man sich weniger als Reisender, viel mehr als Pionier, als Entdecker des paradiesisch anmutenden Altiplano. Von Arica an der Pazifikküste geht es vorbei an grünen Oasen auf teils abenteuerlichen Pisten durch das Hochland bis nach San Pedro de Atacama. Der Lauca-Nationalpark besticht durch seine tiefblauen Lagunen, in denen sich schneebedeckte Vulkane spiegeln, den strahlend weißen Salzsee Salar de Surire, in dem sich Flamingos tummeln und endlose Weiten, wo Lamas und Alpakas grasen.
Die Erlebnisse des Tages lässt man am besten bei einem wohltuenden Bad in einer der natürlichen heißen Quellen Revue passieren.
Ein Abstecher nach Bolivien verspricht ein besonderes Abenteuer: Die größte Salzwüste der Welt, der Salar de Uyuni, befindet sich nur wenige Kilometer hinter der bolivianischen Grenze. Den Sonnenuntergang hier zu erleben, gehört zweifelsohne zu den Höhepunkten von Südamerika.
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Reisetagebuch
15./16.9.
Gin Tonic am Flughafen. Flugzeug hat 1 1/2h Verspätung. Im Flieger Nannes Umschlag geöffnet und Wörterrätsel gemacht. Pünktlich in Frankfurt gestartet. Zweierreihe. Gin Tonic. Deadpool 2. Regen in Buenos Aires. Tienda Leon in die Stadt. Mit Taxi vom Busbahnhof gefahren was zu Fuß 15 Minuten gewesen wären. Auf Zimmer mit Doppelbett gewartet. Viel zu lange gewartet. Wifi genutzt. Superiorzimmer bekommen. Losmarschiert in die Stadt. Empanadas und Quilmes am Markt. Alfajor. 15 Kilometer unterwegs gewesen. Wein in der Hotelbar als Absacker.
17.9.
Zeitiger Wecker 6.30 Uhr. Taxi nach Ezeiza. Riesenlange Schlange. Irgendwie vorgemogelt. 1h 15 min Verspätung. Starbuckskaffee. In Santiago Zollerklärung geflissentlich ausgefüllt und feste Absicht gehabt, Gewürze und Entenpastete zu deklarieren. Hat keinen interessiert. Abholung durch Jana und Victor. Kleine Stadtrundfahrt bei null Verkehr. Auftakt zum Nationalfeiertag. Restaurant mit Empanadas und Lomito. Pisco Sour und Kamillentee. Und Kamillen- und Minzschnaps. Wieder zum Flughafen. Diesmal ohne Verspätung nach Arica. Gepäck auch da. Mit Taxi zum Puerto Chinchorro Hotel. Alles dunkel und mit Gitter verschlossen. Uns öffnet trotzdem jemand. Hübsches Zimmerchen. Ganz Arica feiert. Todmüde ins Bett.
18.9.
Nationalfeiertag in Chile. Suzuki Gran Vitara wird um 9 zum Hotel geliefert. Frühstück als Menü im Innenhof. Keine Geschäfte haben geöffnet. Super praktisch. Auf den Hausberg Morro gefahren und rumgelaufen. Wasser 1,6l und Bier 1,1l gekauft. Markthalle. Gaskartuschen gesucht. Kostenlose Empanadas abgestaubt. Viva Chile! Gaskartuschen gefunden. Museum von Azapa geschlossen. Also weiter nach Putre. So gut wie alle Läden haben zu. Empanadas fritas und Chicha. Endlich eingekauft im Minimarkt. Schöner Platz zum Campen oberhalb von Putre auf 3900 m. Andenfuchs als Begrüßungskommitee. Nudeln mit Tomatensoße und frischer Tomate und Zwiebel.
19.9.
Überraschend gut geschlafen. Ganz schön eingestaubt über Nacht. Zurück nach Putre um Frühstück und Benzin zu kaufen. Brötchen mit Moramarmelade aus der Tüte auf der Plaza. Dann blauäugig los zum Suriplaza. An den Thermen von Jurasi nach dem Weg gefragt. Keine verwertbare Antwort bekommen. Also weiter. Offroadpiste ohne Beschilderung gefolgt. Vicuñas getroffen. Im ersten Gang am Hang verreckt. Schwung geholt und gerade so über den Berg gekommen. Landschaft sieht immer mehr nach Suriplaza aus. Piste bis zum Ende gefolgt. Losmarschiert auf ca. 4700 m. Bilderbuchlandschaft in einer unvorstellbar bunten Farbenpracht. Zehn Meter gegangen und schon wieder ein neues Fotomotiv. Auf den Cerro Iquilla (4875 m) gelatscht. Ganz schön dünne Luft. Gipfelkeks. Gipfelfoto. Und wieder runter. Bilderbuchlandschaft jetzt von der anderen Seite bestaunt. Offroadpiste zurückgefahren. Lamaherde und Eiskletterer an der Straße mit Drohne gefilmt. Zurück zu unserem Schlafplatz. Kopfschmerzen und Schlappheit. Nudeln mit Tomatensoße und Thunfisch. Gute Nacht Marie.
20.9.
Der kurze Schlaf vom frühen bis zum späten Morgen war erholsamer als die gesamte Nacht. Zum Frühstück Nudeln vom Vorabend. Es geht bergauf. Nach Parinacota. Keine Menschenseele im Dorf. Lagunen Cotacotani mit Zwillingsvulkanen Parinacota und Pomerape im Hintergrund. Lago Chungará. Nationalparkhaus auch nicht besetzt. Dafür Lamas und Alpakas. Zurück nach Cotacotani. Und nach Parinacota. Und zum dritten Mal nach Cotacotani zum Schlafplatz für die Nacht auf 4600 m. Zu den Lagunen runterspaziert. Möwen, Andenhasen und Vicuñas getroffen. Der Aufstieg war nicht ganz so ein Spaziergang. Kopfschmerzen. Abendessen gekocht. Nudeln mit Tomatensoße und Champignons. Tee. Vulkane im Sonnenuntergang. Kopf dröhnt die ganze Nacht.
21.9.
Herrlicher Blick aus dem Zelt auf die Vulkane im Morgenlicht. Brötchen mit Moramarmelade und Tee. Staub, Staub, Staub. Auf in Richtung Salar de Surire durchs Altiplano. Lamas, Alpakas, unglaubliche Weite, Andendörfer und Volvo-LKWs. Glocke geläutet in Guallatiri. Salar de Surire mit Flamingos und Vicuñas. Einmal um den See gefahren. Thermalquellen Polloquere. Kein Mensch weit und breit. Nur ein Flamingo, Enten und Vicuñas. Erstes Bad seit Tagen. Schlammpackung im türkisfarbenen Schwefelwasser. Wunderschöner Duft. 30 km Umweg über Chile statt 3 km durch Bolivien. Dafür landschaftlich wunderschön. Kirche in the middle of nowhere. Lamaherde auf der Straße: Rush hour in Chile. Abends Ankunft in Colchane. Schlafplatz auf 3700 m an einem Flüsschen in der Nähe gefunden. Wein. Nudeln mit Tomatensoße und Erbsen. Keine Kopfschmerzen mehr.
22.9.
Knochen an unserem Schlafplatz entdeckt. Gruselig! Bloß weg hier. Nach Colchane. Hühnchenspieß, Brot und unglaublich leckere Saftbowle zum Frühstück. 20l getankt für den halben Preis wie in Putre. Bolivianisches Benzin. Auf Asphaltstraße in Richtung Huara. Carabinieri. Licht an auf internationalen Straßen. Pumacanyon ohne Puma. Thermalbad in Chusmiza mit Blick auf Kakteenschlucht. Baden an zwei aufeinander folgenden Tagen – purer Luxus. Riesen der Atacama rechts liegen gelassen. Einkaufen in Huara. Ehemalige Salpeterstadt Humberstone. Halbe Stunde vor Schließzeit. Durften so passieren. Extra Verabschiedung vom Parkplatzboy. Weiter auf Asphalt. Platten. Reifenwechsel. Scheiß Wagenheber. Geiler Fele. Durch das Nationalreservat Pampa de Tamarugal. Bäume. Traumhafter Schlafplatz unter einem Baum mit Tischen ganz für uns alleine. Und eine niedliche Ratte. Zelt ohne Überzelt. Nudeln mit fleischiger Tomatensoße und Gemüse. Einschlafen unter Sternenhimmel und viel zu hellem Fast-Vollmond.
23.9.
Heute mal Salami zum Frühstück. Headbangende Leguane. Auf nach Pica. Mango- und Guayabasaft. Empanadas mit Fleisch und Shrimps. Eine 1,5l Flasche Wein gekauft. Orangen und Mangos gekauft. Verzweifelt Wifi gesucht, um Abel zu schreiben. Auf zum Salar de Huasco. Wasser vergessen. Noch mal umgedreht. Waren ja nur 20 Kilometer. Dann Salar de Huasco. Statt 4h nur 30 Minuten rumgelaufen. Salar de Coposa. Nach Ollague. Entfernungsangaben schwanken. 89 km. Am nächsten Schild 99 km. Ganz schön lange Fahrt. Schmugglerroute für Kokain und gestohlene Autos. Zum Sonnenuntergang Ankunft in Ollague. Toller Schlafplatz an einer ausgetrockneten Lagune mit einem lauwarmen Außenpool. Nudeln mit Tomatensoße und Thunfisch. Wein.
24.9.
Weckerklingeln um 7. Frühstück, umpacken und Tanken aus dem illegal im Auto mitgeführten Kanister. Zur chilenischen Grenze. Migracion war einfach. Zur bolivianischen Grenze sind es 3 km Niemandsland. Auto bleibt da. Vielleicht nimmt uns jemand rüber. Netter Zollbeamter. Es zieht sich trotzdem ewig. Offizierskat gezockt. Pickup nimmt uns rüber. Treffen unterwegs auf Abel, der zu uns kommen wollte. Großes Hallo. Dann Einreise in Bolivien. Kurze Aufregung um vermeintlich vergessene Kamera. Ist aber alles da. Rein in den Salar de Uyuni. Mittagessen in San Juan. Kleines Quinoamuseum nebenan. Insel Pia Pia. Insel Incahuasi mit Kakteen. Sonnenuntergang mitten im Salar mit unbeschreiblich schönen Farben und Wolken. Hotel Luna Salada. Geiles Zimmer. Heiße Dusche. Abendessen. Lama und argentinisches Rind. Pisco Sour. Huari-Bier.
25.9.
Ausgiebiges Frühstück. Auf zum Vulkan Tunupa. 3x 20 Minuten auf einen Guide gewartet. Der war Quinoa pflanzen. Spricht aber nur Spanisch und läuft wortkarg vor uns her. Dann von 4000 m auf 4900 m 3,5h aufgestiegen. Bis zum Kraterrand. Fotos. In 1,5h wieder runter. Mumien angeguckt. Guide kann plötzlich Englisch. Sonnenuntergang im Salar vor Wasserspiegelung. Mondaufgang hinter Bergkette. Zu spät im Hotel für Spa. Duschen und Abendessen. Forelle und orientalisches Hühnchen. Pisco Sour in der Bar vor Kaminfeuer.
26.9.
So tief und fest geschlafen wie lange nicht. Frühstück. Mit Abel zum Salar gefahren um Fotos zu machen. Nach Uyuni. Flauschiges Alpaka gekauft. Salz gekauft. Mittagessen. Zur Grenze. Ausreise problemlos. 15 Bs verlangt. Abgelehnt. Abel fährt uns bis zu Mittellinie. Den Rest laufen wir. Ein Bus kommt vorbei, hält kurz an und fährt dann doch weiter. Bei der Einreise in Chile sind natürlich alle Businsassen vor uns. Also warten. Und dann der Zoll. Auto steht auch noch da – hallelujah! 200 km bis Calama. Salar de Ascotan. Sternenhimmel ohne Mond. Achterbahnstraße. Abendessen in Chiu Chiu. Sandwich mit Fleisch und Käse. Kein Bier. Lichtermeer von Calama. Eingezäunte Wohngebiete. Eingezäunten Campingplatz gesucht und gefunden. Fernando und seine Hundegääng. Letzte Nacht im Zelt.
27.9.
Campingplatz verlassen. Flughafen gesucht. Tankstelle gesucht. Mietwagentyp am Flughafenparkplatz gesucht. Transfer zum Hotel gesucht. Alles gefunden. Mit Paolo zum Hotel. Großes Hallo. Chirimoya- und Erdbeersaft. Begrüßung mit Namen. Haufen Personal. Zimmer angeguckt. Mittagessen. Menükarte überreicht bekommen. Weinkarte. Carmènere. Brotscheiben werden einzeln mit einer Zange gebracht. Vorspeise. Mas vino. Hauptgang. Lavakuchen als Dessert. Keiner da, der den Stuhl zurückschiebt. Und das sind ganz schön schwere Stühle. Ausflug zum Mondtal und Tal des Todes. Sonnenuntergang. Snacks und Malbec. Zurück zum Hotel. Abendessen. Sternenhimmel. Pisco Sour. Gin Tonic.
28.9.
Frühstück. Zum Llareta Hike. Mit Joel. Vizcachas. Andenhasen. Minikängurus. Hinterher El Tatio Geysire. Lunchbox. Entspanntes Bad in heißen Quellen. Entweder zu heiß oder zu kalt. Abendessen. Sternegucken mit dem hoteleigenen Teleskop. Gin Tonic. Mondaufgang. Gute Nacht.
29.9.
Frühstück. Auf zum Cerro Toco. Wieder mit Joel. Lamas vor dem Licancabur. Mit dem langen Auto rauf auf 5200 m. Den kurzen Rest geht es zu Fuß auf den Gipfel. Alma-Teleskop in der Ferne. Lamatoilette mit herrlicher Aussicht. 5612 m. Panoramablick. Blick auf den Licancabur. Aussicht nach Argentinien und Bolivien. Eiskalter Wind. Gipfelfotos. Sahne-Nuss. Wieder runter. Lunchbox. Zurück zum Hotel. Barbecue am Pool. Chillen am Pool. Gin Tonic am Pool. Ganz schön weiter Weg bis zur Bar. Zwei, drei, vier Gin Tonics am Pool. Zum Baden zu kalt. Abendessen. Pinot Noir. Pisco in der Bar.
30.9.
Zeitiger Wecker. Mit gepacktem Frühstück zum Flughafen. Nach Santiago. Nach Buenos Aires. Taxi in die Stadt. Super günstig. Hotel gegenüber vom Friedhof La Recoleta. Blick auf den Friedhof vom Zimmer aus. Restaurant Posta. Zwei Riesenportionen Fleisch. Gin Tonics. Kein Bargeld für Trinkgeld dabei. In die Mall. Geld abgehoben. Trinkgeld gebracht.
01.10.
Friedhof La Recoleta angeschaut. Lamasouvenirs gekauft. Taxi zum Flughafen. Mit Flauschalpaka in der Jacke. Keiner am Lufthansaschalter vor uns. Starbuckskaffee. Ins Flugzeug. Gin Tonic. Solo. Unsane. Frankfurt.